Freitag, 3. August 2012

Katholische Blogs: Mehr Chancen als Gefahren

Norbert Kebekus, Leiter des Freiburger Referates Medienpastoral, im Interview über Internet, Glauben und Kirche: In Facebook, Twitter oder Blogs können sich „Zeugen des Evangeliums“ zu Wort melden und Gehör finden.

Haben Sie den Eindruck, dass sich die Präsenz katholischer Laien (häufig auch Nichttheologen) im Internet aktuell zu einem eigenständigen Apostolat entwickelt oder ist das nur ein etwas außergewöhnliches "Hobby"? Wo stecken da Chancen, wo sind Probleme zu erwarten?
Norbert Kebekus: Ich denke, durch Social Media bekommt das "Laienapostolat" einen neuen Schwung. Schon 1975 hat Papst Paul VI. in der Enzyklika Evangelii nuntiandi geschrieben: "Der heutige Mensch hört lieber auf Zeugen als auf Gelehrte, und wenn er auf Gelehrte hört, dann deshalb, weil sie Zeugen sind.“ Das gilt heute noch in viel stärkerem Maße. Und statt "Gelehrte" kann man ruhig auch "Profis" oder "Amtsträger" einsetzen.

Freilich bietet das Internet auch jenen eine Plattform, die den eigenen Vogel für den Heiligen Geist halten. Und wenn ich manche erbitterten Diskussionen lese, in denen die jeweils andere Meinung abgewertet und verurteilt wird, dann habe ich Zweifel, ob alle mit der Publikationsfreiheit angemessen umgehen können.

Aber ich sehe ganz entschieden mehr Chancen als Gefahren.

Ist ein gemeinsames Projekt von Bloggern geplant?
Kebekus: Zusammen mit Andrea Imbsweiler von KAMP habe ich beim Bloggertreffen einen Vorschlag zum Jahr des Glaubens eingebracht, der auf positive Resonanz gestoßen ist. Es soll ein Gemeinschaftsblog zum Apostolischen Glaubensbekenntnis geben. Und zwar in der Form, dass das Credo monatsweise in Abschnitte aufgeteilt wird. Alle katholischen Bloggerinnen und Blogger im deutschen Sprachraum sind dann herzlich eingeladen, Beiträge zu diesem Abschnitt des Glaubensbekenntnisses zu schreiben. Ergänzt werden die Blogbeiträge mit Links z.B. zu den entsprechenden Abschnitten des Katechismus.

Dabei möchte ich betonen, dass es nicht ein "amtliches" Projekt unter Mitwirkung der Blogger ist, sondern ein Projekt in der Eigenverantwortung der Blogözese. Das ist das Grundkonzept; in den nächsten Wochen müssen wir noch organisatorische Details klären. Es wird sicher ein spannendes Projekt; ich freue mich schon sehr darauf.

Herzlichen Dank, Herr Dr. Kebekus!  

Blog der Medienpastoral im Erzdiözese Freiburg: “Sende-Zeit

Wenn Sie auch katholisch bloggen wollen und keine Ahnung haben, wie das geht, dann empfehlen wir Ihnen das kleien Kompendium «Gehet hin und bloggt» (siehe oben links). Das ist genau das richtige für Sie!

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