Montag, 31. Dezember 2012

Christen: Ausgepeitscht und aufgespitzt im Jahr 2012

Kirche in Eritrea
Aufgegriffen, ausgepeitscht, aufgespitzt. Die Verfolgung der Christen trägt in ihrer Massierung, ihrer Grausamkeit, ihrer Unerbittlichkeit fast immer den einen Namen: islamischer Extremismus. Acht der zehn schlimmsten Länder auf dem Index sind islamisch geprägt. Nordkorea, das unter dem jungen Führer Kim Jong Un noch energischer gegen Gläubige vorgeht, sie zu Tausenden in Arbeitslager steckt, ist kommunistisch-totalitär.

Im Gemischtglaubens­laden Eritrea, der Nummer 10 auf der Liste, liegt die Hauptursache in der Paranoia seines marxistischen Diktators Isaias Afewerki. Dabei sind rund 49 % der Bevölkerung Eritreas Christen. Der größte Teil davon gehört zur Eritreisch-Orthodoxen (koptischen) Kirche.

Freitag, 14. Dezember 2012

Bosnien tritt Religionsfreiheit mit den Füssen

Bosnien-Herzegowina liegt Mitten in Europa. Aber in Sachen Religionsfreiheit könnte es auch im schwärzesten Afrika oder im fernsten Osten liegen. 14 Jahre nach dem Ende der Jugoslawienkrieges  gehören Diskriminierungen von Muslimen, Katholiken und serbisch Orthodoxen an der Tagesordnung. Die jeweiligen Minderheiten in einzelnen Gemeinden müssen oft um ihre Religionsfreiheit kämpfen, die Behörden verbieten manchmal religiöse Zeremonien. Zudem sind Gotteshäuser der verschiedenen Religionen Zielscheibe für Vandalismus.

Montag, 26. November 2012

Unerbittliche Christenverfolgung

Rund 100 Millionen Katholiken, Reformierte und Orthodoxe, so schätzt das überkonfessionelle Hilfswerk «Open Doors», haben nichts zu lachen. Weil sie katholisch, reformiert oder orthodox sind. Von 200 Millionen spricht das katholische Hilfswerk Kirche in Not. Fast jeder zehnte Christ also. Das ist ein trauriger Doppelrekord.

Zum einen wurden noch nie so viele Menschen einzig wegen ihres Glaubens verfolgt wie heute. Zum anderen ist das Christentum damit die mit Abstand am stärksten verfolgte Religion. «Von 100 Menschen, die weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt oder diskriminiert werden, sind 80 Christen», weiss man bei Kirche in Not: «Von 100 Menschen, die weltweit wegen ihres Glaubens ermordet werden, sind 75 Christen.»

Zugegeben: Die Christen stellen mit 2,3 Milliarden Gläubigen auch die klar grösste Glaubensgruppe. Aber bei 1,6 Milliarden Muslimen und einer Milliarde Hindus ist eine Verfolgungsquote von 80 Prozent, wenn man es statistisch-­nüchtern besieht, doch exorbitant.

Dienstag, 13. November 2012

Christenverfolgung wird immer schlimmer

Nero, der alte Römer, hätte an den Zahlen hundertausender verfolgter Christen in der heutigen Zeit seine helle Freude gehabt – an der exerzierten Grausamkeit nicht minder. Er, der Antichrist, er, der Brandstifter, liess die Christen verfolgen, verhaften, verbrennen, kreuzigen oder im Kolosseum den Tieren vorwerfen. Seit seiner Zeit wurden laut David B. Barrett vom amerikanischen «Center for the Study of Global Christianity» 70 Millionen Christen ermordet, starben, wie einst Stephanus, den Märtyrertod, starben ihn, anders als der erste Märtyrer, selten bis nie aus Passion. Das Erschreckende: 45 Millionen waren es allein im 20. Jahrhundert.

Freitag, 26. Oktober 2012

Gefangen, gefoltert, getötet

Gefangen, gefoltert, getötet. Die Bilder schockieren. Jenes der jungen Christin etwa, noch keine 20, an Händen und Füssen ans Bett gefesselt, malträtiert, das Kreuz durch den Mund gerammt. Tot. Erlöst. Die Welt schweigt. Sieht weg, schreibt die Basler Zeitung und fährt in Ihrem Bericht fort:

Alle drei bis fünf Minuten wird irgendwo auf der Welt ein Mensch getötet. Nicht, dass er etwas verbrochen hätte, um Gottes Willen, nein, es reicht, dass er Christ ist.Sein Todesurteil ist sein Glaube. Von 105'000 Glaubenstoten pro Jahr spricht Soziologe Massimo Introvigne, Antidiskriminierungsbeauftragter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Von bis zu 170'000 gehen die amerikanischen Soziologen Brian Grim und Roger Finke aus. Die Welt hört zu. Schaut hin. Entführt, entehrt, enthauptet.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

In Indien brennen die Kirchen

Foto: Kirche in Not
In Indien kommt es immer wieder zu pogrom-artigen Ausschrei-tungen von Hindus gegen Muslime und seit einiger Zeit häufig auch gegen Christen. Sie werden zunehmend Opfer von Übergriffen: Geschäfte werden geplündert, Kirchen abgefackelt. Fundamentalistische Hindus zerstören dabei die Häuser der Minderheit und vertreiben diese, wie das katholische Kilfswerk Kirche in Not in einem Bericht schreibt. 

Diese Unterdrückung ist absurd, denn die christliche Minderheit macht gerade 2.4% der Bevölkerung aus. Die indischen Chisten gehen auf die Missionstätigkeit des Apostels Thomas zurück, der im Jahr 53 nach Indien gekommen war. Die ersten christlichen Gemeinden entstanden entlang der südlichen Malabarküste.

Donnerstag, 20. September 2012

Iran schikaniert Christen bis zum Tod

Erbaut im Jahr 66: Kloster Sankt
Thaddäus. Foto: CC Nicola e Pina
Iran, das frühere Persien ist ein Gottesstaat. Aber nur für die einen. Denn im Iran gelten Christen als Bürger zweiter Klasse. Aber nicht nur sie, sondern etwa auch die Juden, welche wie die Christen schon seit vielen Jahrhunderten im Land leben.

Sie werden im gesellschaftlichen Leben benachteiligt, etwa in Ausbildung und Beruf. Muslime dürfen bei Strafandrohung nicht konvertieren. Würde ein Muslim Christ, wäre dies Verrat an der Religion und wird geahndet: So verlieren Konvertiten den Arbeitplatz, wenn ihr Glaubenswechsel öffentlich bekannt wird. Auch die Religion der Bahai wird schikaniert. Für alle diese religiösen Minderheiten im Iran gehören willkürliche Haft und Todesurteile zum Alltag.

Die christlichen Gemeinden des Iran gehören zu den ältesten christlichen Gemeinschaften weltweit. Die Christen, welche weniger als 1% der Bevölkerung ausmachen, lebten schon vor der Ankunft des Islams im Land. Es gibt etwa 600 im Iran. Von 1906 bis 1979 waren die iranischen Juden, Zoroastrier und Christen als Minderheitsreligionen anerkannt. Nun leiden sie unter der Scharia.

Donnerstag, 6. September 2012

Alle fünf Minuten wird ein Christ ermordet

Alle fünf Minuten wird ein Christ ermordet - dies ist eine unleugbare Tatsache. Heute. Im 21. Jahrhundert. Schlimmer noch: Und es passiert nichts. Einfach nichts. Der islamische Extremismus bringt dem Christentum die grösste Glaubensverfolgung seiner Geschichte und die unfreiwilligen Märtyrer des 21. Jahrhunderts.

Zum Beispiel Saudi Arabien. Das ist einer der autoritärsten Staaten der Welt: Die Gerichte orientieren sich an der Scharia. Jede andere Religion als der sunnitische Islam ist in der Öffentlichkeit verboten. Sogar andere Muslime wie die Schiiten sind davon betroffen, sie werden von den religiösen Autoritäten nicht als Muslime anerkannt. Kirchen, Synagogen oder andere Gotteshäusern dürfen nicht erbaut werden. Halten sich Nichtmuslime nicht an diese Regeln, droht ihnen die Verhaftung, Auspeitschung oder die Folter. Die christliche Minderheit, meist Gastarbeiter, haben null Rechte.

Donnerstag, 16. August 2012

Pater Bugnini – der hauptarchitekt der konziliaren Liturgie

P. Annibale Bugnini
Die der klassischen Form des Römischen Ritus verbundene italienische Internetseite Messa in Latino veröffentlichte in einer mehrteiligen Reihe ein Dokument, das als „programmatisches Manifest“ für einen revolutionären Eingriff in die katholische Liturgie bezeichnet wird. Das Dokument wurde 1949 vom Lazaristenpater Annibale Bugnini verfaßt.

Pater Bugnini (1912-1981) gilt als Hauptarchitekt des liturgischen Umbruchs in der katholischen Kirche, der in entscheidendem Maße, mehr als jeder andere, die Liturgiereform von der Reform der Karwoche (1951-1956) bis zur „Generalreform“ des Römischen Ritus in der Nachkonzilszeit bestimmte. Seine Arbeit im Vatikan endete für den Lazaristen (der Orden ist in der Bundesrepublik Deutschland unter dem Namen Vinzentiner bekannt) 1976, als er zum Apostolischen Nuntius im Iran ernannt und nach Teheran gesandt wurde.

1948 hatte die Leitung der Zeitschrift „Ephemerides Liturgicae“ „in völlig privater und persönlicher Form“ mehrere Professoren an Universitäten, an Kleinen und Großen Seminarien, Direktoren geistlicher Werke, Angehörige verschiedener Orden und Kongregationen und Missionare verschiedener Nationen kontaktiert. Ziel war es, „die verschiedenen Meinungen für eine Liturgiereform zu sammeln und zu analysieren“. Schriftleiter der Zeitschrift war Pater Annibale Bugnini. 1948 war der Lazarist von Papst Pius XII. zum Sekretär Kommission zur Generalreform der Liturgie ernannt worden. Damit wurde er bald zum Chefliturgiker“ an der Römischen Kurie. 1959 bis 1962 war er unter Papst Johannes XXIII. Sekretär der Liturgischen Vorbereitungskommission des Zweiten Vatikanischen Konzils. Papst Paul VI. beauftragte ihn 1964 während des Konzils mit der Leitung des Consilium zur Durchführung der Liturgiekonstitution. Entscheidend für den liturgischen Umbruch war jedoch seine Amtszeit von 1969 bis 1975 als Sekretär der von Papst Paul VI. neuerrichteten Kongregation für den Gottesdienst, die eine epochale Liturgiereform umsetzte.

Die Ergebnisse seiner „Analyse“ faßte er im nun erneut zugänglich gemachten Aufsatz zusammen. Er nimmt in entscheidenden Punkten den nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil durchgeführten tiefgreifenden Umbruch der Liturgie des Römischen Ritus im wesentlichen vorweg. Der Aufsatz wird zur Dokumentation im italienischen Original veröffentlicht.

Freitag, 3. August 2012

Katholische Blogs: Mehr Chancen als Gefahren

Norbert Kebekus, Leiter des Freiburger Referates Medienpastoral, im Interview über Internet, Glauben und Kirche: In Facebook, Twitter oder Blogs können sich „Zeugen des Evangeliums“ zu Wort melden und Gehör finden.

Haben Sie den Eindruck, dass sich die Präsenz katholischer Laien (häufig auch Nichttheologen) im Internet aktuell zu einem eigenständigen Apostolat entwickelt oder ist das nur ein etwas außergewöhnliches "Hobby"? Wo stecken da Chancen, wo sind Probleme zu erwarten?
Norbert Kebekus: Ich denke, durch Social Media bekommt das "Laienapostolat" einen neuen Schwung. Schon 1975 hat Papst Paul VI. in der Enzyklika Evangelii nuntiandi geschrieben: "Der heutige Mensch hört lieber auf Zeugen als auf Gelehrte, und wenn er auf Gelehrte hört, dann deshalb, weil sie Zeugen sind.“ Das gilt heute noch in viel stärkerem Maße. Und statt "Gelehrte" kann man ruhig auch "Profis" oder "Amtsträger" einsetzen.

Freilich bietet das Internet auch jenen eine Plattform, die den eigenen Vogel für den Heiligen Geist halten. Und wenn ich manche erbitterten Diskussionen lese, in denen die jeweils andere Meinung abgewertet und verurteilt wird, dann habe ich Zweifel, ob alle mit der Publikationsfreiheit angemessen umgehen können.

Aber ich sehe ganz entschieden mehr Chancen als Gefahren.

Ist ein gemeinsames Projekt von Bloggern geplant?
Kebekus: Zusammen mit Andrea Imbsweiler von KAMP habe ich beim Bloggertreffen einen Vorschlag zum Jahr des Glaubens eingebracht, der auf positive Resonanz gestoßen ist. Es soll ein Gemeinschaftsblog zum Apostolischen Glaubensbekenntnis geben. Und zwar in der Form, dass das Credo monatsweise in Abschnitte aufgeteilt wird. Alle katholischen Bloggerinnen und Blogger im deutschen Sprachraum sind dann herzlich eingeladen, Beiträge zu diesem Abschnitt des Glaubensbekenntnisses zu schreiben. Ergänzt werden die Blogbeiträge mit Links z.B. zu den entsprechenden Abschnitten des Katechismus.

Dabei möchte ich betonen, dass es nicht ein "amtliches" Projekt unter Mitwirkung der Blogger ist, sondern ein Projekt in der Eigenverantwortung der Blogözese. Das ist das Grundkonzept; in den nächsten Wochen müssen wir noch organisatorische Details klären. Es wird sicher ein spannendes Projekt; ich freue mich schon sehr darauf.

Herzlichen Dank, Herr Dr. Kebekus!  

Blog der Medienpastoral im Erzdiözese Freiburg: “Sende-Zeit

Wenn Sie auch katholisch bloggen wollen und keine Ahnung haben, wie das geht, dann empfehlen wir Ihnen das kleien Kompendium «Gehet hin und bloggt» (siehe oben links). Das ist genau das richtige für Sie!

Montag, 16. Juli 2012

Blogs als Zeugen des Evangeliums

Norbert Kebekus, Leiter des Freiburger Referates Medienpastoral, im Interview über Internet, Glauben und Kirche: In Facebook, Twitter oder Blogs können sich „Zeugen des Evangeliums“ zu Wort melden und Gehör finden.

Hat die katholische Kirche im jungen Medium Internet schon zu einer ersten Sprachfähigkeit gefunden?
Norbert Kebekus: Mit dem Stichwort "Sprachfähigkeit" sprechen Sie eine der großen Herausforderungen an. Die Sprache kirchlicher Verlautbarungen und allgemein unsere kirchliche "Insidersprache" wird von vielen Menschen, insbesondere denen, die der Kirche fern stehen, heute nicht mehr verstanden.

Hinzu kommt, dass sich die Gesellschaften in Mitteleuropa in viele unterschiedliche Milieus aufteilen, die von ihrer Ästhetik, aber auch von ihren Kommunikationsweisen und Sprachspielen her ganz unterschiedlich "ticken".

Die Botschaft des Glaubens muss also immer neu in die jeweilige Situation und in das jeweilige Milieu hinein kommuniziert werden - und zwar ohne die Botschaft zu banalisieren.

Ich erlebe manchmal, dass die Verkündigung im Bemühen, einfach und verständlich zu sein, banal wird. Das Evangelium ist aber nicht banal. Es geht - im wörtlichen Sinne - um Leben und Tod. Es geht um Liebe und Barmherzigkeit, um Schuld und Scheitern, um Gericht und Vergebung, um Erlösung. Also um existenzielle menschliche Erfahrungen.

Deshalb braucht es Menschen, die das Evangelium aufgrund ihrer persönlichen Lebenserfahrung bezeugen. Und die anderen Menschen die Möglichkeit bieten, mit ihrer Lebensgeschichte, mit ihren Fragen und Zweifeln gewissermaßen "andocken" zu können. Gerade da öffnet das Internet, insbesondere Social Media wie Facebook, Twitter oder eben Blogs die Chance, dass sich Zeugen des Evangeliums in ihren jeweiligen Netzwerken zu Wort melden und gehört werden.

Können sich nun durch das Internet Menschen über ihren Glauben äußern, die bisher oft keine Plattform für dieses Reflektieren und Bezeugen des Glaubens gefunden haben?
Kebekus: Generell gilt für Social Media, dass plötzlich Menschen publizieren können, die vorher diese Chance nicht hatten. Das ist die eigentliche digitale Revolution. Und diese Chance motiviert auch nicht wenige Bloggerinnen und Blogger.

Durch das eigene Blog ist es möglich, über Themen zu publizieren, die von den großen Medien nicht genügend wahrgenommen werden oder auch in der Gemeinde vor Ort kein Gehör finden. Das können z.B. Themen wie Lebensschutz und Lebensrecht sein. Oder spirituelle Themen, die für viele große Medien nicht so interessant sind wie innerkirchliche Skandale. Außerdem haben Blogger immer auch die Möglichkeit, vom Mainstream abweichende Sichtweisen ins Spiel zu bringen.

Freitag, 6. Juli 2012

Religiöse Spannungen in Syrien

Das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not warnt vor Medienberichten aus Syrien. Diese seien mit grosser Vorsicht zu geniessen. Bilder würden verfälscht und Zeugenaussagen selektiv eingesetzt.

Pater Andrzej Halemba erklärte, manche westlichen Medienberichte würden in Syrien auf grosse Empörung stossen. Die Menschen fühlten sich von den internationalen Medien missbraucht und betrogen. Sie beklagten, dass der Westen nur seine eigenen Interessen vertrete, schreibt das Hilfswerk in einem Communiqué.

Die Lage im Land sei viel komplizierter und schwieriger zu beurteilen, als die Medien im Westen es darstellen. "Viele Medien machen sich die Berichterstattung zu leicht. Es scheint ignoriert zu werden, dass ebenfalls interne Machtansprüche, religiöse Spannungen unter den verschiedenen muslimischen Gruppierungen selbst, Stammesfehden sowie Rache- und Vergeltungsakte an der Tagesordnung sind und die Kriminalität im Lande aufgrund der instabilen Lage steigt“, so Halemba.

Bildmanipulationen
Halemba berichtete, ein Kirchenvertreter, dessen Name aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden könne, habe dem Hilfswerk mitgeteilt: "Wir sind Zeugen vulgärer Fälschungen, die schamlos aus einer kleinen Demonstration, an denen ungefähr fünfzig Personen teilgenommen haben, eine Grossdemonstration mit hunderten oder tausenden Teilnehmern machen. Die Bilder werden in Studios, die nur zu diesem Zweck eröffnet wurden, in Bildbearbeitungsprogrammen aus verschiedenen Stücken zusammengeflickt."

Augenzeugenberichte würden vielfach ignoriert, wenn es darum gehe, bestimmten Interessen zu dienen. Auch habe man Bilder aus dem Krieg im Irak und andere vergangene Konflikte in den Medien eingesetzt, um über die Lage in Syrien zu sprechen.

Menschliche Schutzschilder
Halemba erklärte darüber hinaus, die Lage der Menschen im Land sei weiterhin sehr besorgniserregend. Das Hilfswerk gewährt eine Nothilfe von insgesamt 156.000 Franken, die vor allem notleidenden christlichen Familien zu Gute kommen, davon 60.000 Franken für diejenigen, die in der Altstadt von Homs eingekesselt sind.

Ihnen drohe eine Hungerkatastrophe, weil die Versorgungswege abgeschnitten sind. Ein Vertreter der Kirche erklärte gegenüber Kirche in Not, man könne "durchaus davon sprechen, dass die Menschen als menschliche Schutzschilde dienen". Die Lage könne sich jedoch bald etwas verbessern, so dass Hilfeleistungen ermöglicht würden. (kipa/com/gs)

Mittwoch, 13. Juni 2012

Katholisches Bloggertreffen

Norbert Kebekus, Leiter des Freiburger Referates Medienpastoral, im Interview über Internet, Glauben und Kirche: In Facebook, Twitter oder Blogs können sich „Zeugen des Evangeliums“ zu Wort melden und Gehör finden.

Es brauche „Menschen, die das Evangelium aufgrund ihrer persönlichen Lebenserfahrung bezeugen. Und die anderen Menschen die Möglichkeit bieten, mit ihrer Lebensgeschichte, mit ihren Fragen und Zweifeln gewissermaßen ‚andocken‘ zu können. Gerade da öffnet das Internet, insbesondere Social Media wie Facebook, Twitter oder eben Blogs die Chance, dass sich Zeugen des Evangeliums in ihren jeweiligen Netzwerken zu Wort melden und gehört werden.“ Dies sagt Norbert Kebekus, Leiter des Referates Medienpastoral des Erzbischöflichen Seelsorgeamtes Freiburg im kath.net-Interview über das Bloggertreffen „Blogoezese 2012“, das am vergangen Wochenende in Freiburg stattgefunden hatte.

Herr Dr. Kebekus, in Freiburg fand eine Tagung eigens für katholische Blogger statt, was war Thema und Intention dieses Treffens? Möchten Sie uns einige Leitgedanken und -impulse der Veranstaltung mitteilen?
Norbert Kebekus: Spätestens seit dem Bloggertreffen im Vatikan im Jahr 2010 gab es in der katholischen Bloggerszene, der sog. "Blogözese", die Idee, ein solches Treffen auch in Deutschland zu organisieren. Ziel war zum einen, die Bloggerszene noch besser untereinander zu vernetzen. Das ist uns m.E. auch gut gelungen. Wir waren 30 Bloggerinnen und Blogger. Einige kannten sich schon persönlich, andere waren bisher nur durch die Blogs oder über Facebook miteinander vernetzt, wieder andere sind ganz neu in die Blogözese hineingekommen. Wir haben bei dem Treffen interessante und wertvolle Kontakte neu knüpfen oder vertiefen können.

Zum anderen stand das Thema "Neuevangelisierung" und konkret das von Papst Benedikt ausgerufene "Jahr des Glaubens" im Mittelpunkt. Hier können Bloggerinnen und Blogger durch das persönliche Glaubenszeugnis einen wichtigen Akzent setzen. Außerdem ging es darum, einen Anfang zu setzen, um die Bloggerszene und offizielle kirchliche Stellen miteinander ins Gespräch zu bringen. Deshalb haben wir vom Freiburger Referat Medienpastoral das Treffen in Kooperation mit der Katholischen Arbeitsstelle für Missionarische Pastoral (KAMP) in Erfurt organisiert. Deren Leiter, Dr. Hubertus Schönemann, hat mit uns zum Thema Neuevangelisierung gearbeitet.

Und schließlich sollte es ein geistliches Wochenende sein, bei dem wir nicht nur vor unseren Notebooks sitzen und miteinander diskutieren. Die gemeinsame Tagzeitenliturgie und die Eucharistiefeier waren mir besonders wichtig.

Sonntag, 3. Juni 2012

Blogger sind Zeugnisgeber

Blogger sind Zeugnisgeber, keine Organisation, sondern ein Kreis aus Menschen, die sich nach demselben Ziel ausstrecken: Gott in ihrem Leben wirken zu lassen, Ihm nachzufolgen und Ihn zu bezeugen.

Wie kommt jemand dazu, katholisch zu Bloggen? Der Grund ist Interesse an religiösen Themen und daran, sie zu diskutieren, zu verkünden. Bloggen schafft die Möglichkeit, eigene Gedanken in einem größeren Rahmen zu äussern und zu sehen, ob sie auf Interesse stoßen. Es verlangt Offenheit und eine Prise Selbstvertrauen: glaube ich wirklich, dass jemand meine Äußerungen lesen möchte? Klickzahlen, Kommentare und Verlinkungen geben die Rückmeldung. Dabei lässt der Blog dem Schreiber grosse Freiheit, seine Gedanken so zu präsentieren, wie es ihm entspricht: wo sonst habe ich in ein und derselben Kommunikation die Wahl zwischen durchgearbeiteten Texten, spontanen Gedanken, Bildern, Karikaturen, Fotos bis hin zu Notizen, welcher Vogel gerade singt? Blogs sind vom Blogger geordnet oder bunt, regelmäßig oder frei gestaltet. Nicht nur inhaltlich, sondern auch in der äußeren Form stellt das Blog dar, was der Blogger sagen will, spiegelt ihn wider.

Es scheint mir so zu sein: Blogger ist man aus persönlichen Gründen, denn ein Blog zeigt viel von der Person. Ich denke, das ist das Wesen des Bloggens: es ist persönlich. Es sind meine Themen und es ist meine Meinung, nicht mehr und nicht weniger. Deshalb lese ich mit Gewinn andere Blogs: auch sie sind authentisch und bereichern mich, ohne den Anspruch zu erheben, mehr als persönlich und individuell zu sein. Beiträge mögen apodiktisch und scharf formuliert sein – immer steht klar im Raum, dass sie eine individuelle Sicht darstellen, denn sie werden auf einem Blog gepostet. Alles Ich-Botschaften, sozusagen.

Was Blogs interessant macht, definiert sich daher großenteils durch das, was sie nicht sind. Sie sind nicht weisungsabhängig, nicht politisch korrekt, nicht dem Mainstream folgend, nicht brav, nicht bequem. Gute Blogs sind echt und ehrlich und vertreten durchaus eine Meinung. Sie sind authentisch.

Wenn einem Blogger Glaube und Kirche besonders am Herzen liegen, wird das Blog davon handeln. In der Kirche gibt es einen Begriff für ein Statement, das jemand ehrlich und authentisch über sich und seinen Glauben macht: das Zeugnis. Katholische Blogs haben Zeugnischarakter. Das lässt sich nicht planen: Authentizität organisieren zu wollen, ist ein Widerspruch in sich. Es wäre sinnlos zu versuchen, katholische Blogger zu „zähmen“. Nicht, weil sie widerspenstig wären, sondern weil man ihren Blogs damit das Zeugnishafte nähme.

Wer bloggt, muss bereit sein, sich den Fragen Dritter zu stellen. Diese Fragen können auch unter Kollegen durchaus kritisch sein. Für mich gab es beim Treffen in Freiburg einige Anstöße, Dinge neu zu durchdenken und auch anders zu sehen. So unterschiedlich jedoch in katholischen Blogs Schwerpunkte und Ansätze auch sind, haben sie in ihrer Individualität eben das Katholische gemeinsam. Der gemeinsame Glaube verbindet und öffnet füreinander. Für mich hat sich bei allen Diskussionen in Freiburg die Einheit in Verschiedenheit gezeigt. Die „Blogoezese“ ist keine Organisation, sondern ein (Freundes- und Bekannten)Kreis aus Menschen, die sich nach demselben Ziel ausstrecken: Gott in ihrem Leben wirken zu lassen, Ihm nachzufolgen und Ihn zu bezeugen.

Die Welt braucht neben allen Diskussionen auch stets das Zeugnis. Dazu können Blogger einen Anteil leisten. Für Anderes benötigt man andere Medien. Auch diese Betrachtungen sind daher ganz ausdrücklich der individuelle Versuch, einen persönlichen Eindruck zu beschreiben - mehr nicht.

Wie man katholisch bloggen kann, lesen Sie in der einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung «Gehet hin und bloggt». Siehe Kurzbeschrieb oben links. Dort kann man das Büchlein auch bestellen.

Donnerstag, 17. Mai 2012

Die beichte ist eine Lebenshilfe

Es zeigt sich, dass die heilige Beichte eine grosse Lebenshilfe ist. Ich gestehe zu, dass das in der Vergangenheit nicht immer so verkündigt und verstanden worden ist. Es gilt daher in vielen Fällen, diese befreiende und erlösende Gottesgabe wieder neu zu entdecken. Den Priestern und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bin ich deshalb dankbar, wenn sie die Lehre der Kirche bezüglich dieses Sakramentes von neuem und mit neuem Elan darlegen, damit die Gläubigen seine Bedeutung für ihr Leben immer besser erkennen und einen neuen Zugang dazu finden.

Das persönliche Bekenntnis befreit
Wie jedes Sakrament so schenkt auch das Sakrament der Versöhnung Gnade, also die Gabe des übernatürlichen, des göttlichen Lebens. Besonders wertvoll ist bei diesem Sakrament das persönliche Bekenntnis. Es darf nicht nur als eine Forderung betrachtet werden, um die Lossprechung empfangen zu können. Das Aussprechen unserer Verfehlungen ist ein Akt, der uns innerlich frei macht, uns für das vergebende Wirken Gottes öffnet und wesentlich zur geistig-seelischen Heilung beiträgt. Indem der Beichtende sein Gewissen sorgfältig prüft, die Sünden bereut, das Bekenntnis vor dem Priester ablegt, die Lossprechung empfängt und das begangene Unrecht in Ordnung zu bringen gewillt ist, vollzieht sich der Prozess einer geistig-seelischen Wandlung, aus der neues Leben hervorgeht, so dass auch hier das Wort des Herrn gilt: «Dein Glaube hat dich gerettet.» (Matthäus 9,22).

Kein Ersatz für die Beichte
Das persönliche Schuldbekenntnis vor dem Priester und die Lossprechung sind aufeinander bezogen und bilden eine innere Einheit. Eine Generalabsolution ohne vorgängiges Bekenntnis kann daher nur in unmittelbarer Todesgefahr gegeben werden, also in einer Situation, da der zur Beichte willige Gläubige wegen besonderer Umstände das Bekenntnis nicht ablegen kann. Selbst in diesem Fall verlangt die innere Bezogenheit von Bekenntnis und Lossprechung, dass zur Gültigkeit der Absolution das Bekenntnis nachgeholt wird, sobald dies möglich ist.

Bussfeiern sind wertvoll
Die bei uns verbreiteten und von der Kirche empfohlenen Bussfeiern haben ihren Wert nach wie vor darin, dass sie den Gläubigen helfen, den eigenen seelischen Zustand zu erkennen, die Sünden zu bereuen und Gott um Vergebung zu bitten. Doch dürfen sie nicht mit dem Sakrament der Busse verwechselt werden. Die Bussfeier ist eine Besinnung und eine Bitte an Gott um Verzeihung der Sünden. Das Sakrament dagegen, immer mit dem Schuldbekenntnis des Beichtenden verbunden, ist kraft der priesterlichen Lossprechung Zusage der göttlichen Vergebung und der sakramentalen Gnade.

Beichte neue entdecken
Ich möchte Euch ermutigen, von neuem dieses Sakrament der Hoffnung, der Befreiung und der Freude anzunehmen. Den Priestern bin ich dankbar, wenn sie weiterhin und noch vermehrt den Gläubigen für die Spendung des Sakramentes zur Verfügung stehen. Unerlässlich ist auch die sorgfältige, dem Alter entsprechende Einführung der Kinder ins Sakrament der Versöhnung. Dabei wird die Erstbeichte vor der Erstkommunion erfolgen und ein wichtiger Schritt hin zum Empfang des Herrn im Allerheiligsten Sakrament sein. Ja, die Beichte ist die beste Vorbereitung auf die heilige Kommunion.

Gerade im Sakrament der Versöhnung bewahrheitet sich, was im Namen «Jesus» zum Ausdruck kommt. Bedeutet er doch «Erlöser». Wirklich, er, unser Herr, ist unser Retter und Erlöser. Er überlässt uns nicht der Macht des Bösen, sondern begleitet uns unser Leben lang mit diesem Sakrament und erneuert, so oft wir ihn in der Beichte darum bitten, die Gnadengaben der heiligen Taufe und der heiligen Firmung. In der Tat, das Sakrament der Versöhnung ist ein Geschenk, durch das wir geistlich gesund bleiben oder diese Gesundheit wieder erlangen. Es zeigt uns, wie sehr dem Herrn an unserem Heil gelegen ist. Es ist wirklich ein österliches Sakrament, daher auch ein Sakrament, das uns auf die Feier der Auferstehung unseres Herrn vorbereiten und dem Osterfest entgegenführen kann.

Möge uns die Fürbitte der Gottesmutter, die wir auch als «Zuflucht der Sünder» und «Helferin der Christen» anrufen, auf dem Weg der österlichen Busszeit begleiten und die Gnade eines heiligen Lebens erbitten. Mit diesem Wunsch und mit der Zusicherung meines Gebetes grüsse ich Euch herzlich und lasse Euch meinen bischöflichen Segen zukommen. Der Herr erhalte Euch in seiner Gnade.

Euer Bischof Vitus




von Bischof Vitus Huonder autorisierte Kurzfassung des Hirtenbriefs zu Ostern 2009

Mittwoch, 2. Mai 2012

Rechtlicher Status von Personalpfarreien

Bischof Vitus Huonder von Chur hat für die Anhänger der ausserordentlichen Form des römischen Ritus («Tridentinische Messe») zwei Personalpfarreien errichtet. Der Kirchenrechtler Joseph M. Bonnemain, Offizial des Bistums Chur, erklärt im Gespräch die Rechtsform «Personalpfarrei».

Was ist – kurz gefasst – eine Personalpfarrei?
Joseph M. Bonnemain: Nach katholischem Verständnis ist die Pfarrei eine Gemeinschaft von Gläubigen, die dauerhaft einem Priester als zuständigem Seelsorger anvertraut wird. In der Definition von Pfarrei sind also keine territorialen Bestimmungen enthalten. In der katholischen Kirche ist es jedoch fast seit Anbeginn üblich, Pfarreien nach Territorien einzuteilen. Gleichzeitig gab es aber schon immer auch pastorale Gründe, bestimmte Gruppen in einer Pfarrei zu organisieren, ohne dass dabei der Wohnort eine Rolle gespielt hätte. Solche Pfarreien nennt man dann Personalpfarreien.

Konkrete Beispiele dafür?
An grossen Universitäten gibt es Hochschulpfarreien für Studenten. In einigen Ländern wurden eigene Ordinariate für die Militärseelsorge errichtet. Diese Ordinariate sind dann wie ein Bistum in Pfarreien eingeteilt. Oder es gibt Spitalpfarrämter. Im Kanton Zürich gab es bislang nur zwei Personalpfarreien: In den Städten Winterthur und Zürich wurde die Seelsorge für die Italiener in Personalpfarreien organisiert.

Muss man sich als Gläubiger zwischen Wohnortpfarrei und Personalpfarrei entscheiden?
Es versteht sich von selbst, dass sich beispielsweise ein Hochschulpfarramt vor allem an Studenten richtet. Weiter versteht sich die Personalpfarrei als Ergänzung nicht als Ersatz. Es steht dem einzelnen Gläubigen also weiterhin frei, welche Angebote er wo wahrnehmen will, ob er beispielsweise in seiner Personalpfarrei getraut werden will oder in seiner Wohnortspfarrei.

Wie sind die Seelsorger einer Personalpfarrei in die kirchliche Struktur eingebunden?
Der Pfarrer einer Personalpfarrei ist zunächst an den Bischof gebunden, der ihn ja auch ernannt hat. Er wird aber auch in die verschiedenen Gremien des Bistums eingegliedert. Für die neue Personalpfarrei Hl. Maximilian Kolbe in Thalwil beispielsweise bedeutet das, dass deren Seelsorger auch Mitglied des Kantonalen Seelsorgekapitels sein wird.

Wie finanziert sich eine Personalpfarrei?
Das ist ganz unterschiedlich. Die beiden Personalpfarreien der Italiener-Seelsorge werden durch die Kirchensteuer finanziert. Die Personalpfarreien für die ausserordentliche Form des römischen Ritus werden über Spenden und Stiftungen finanziert. Ihre Kirchensteuer bezahlen die Gläubigen an ihrem Wohnort – wie bis anhin.

Welche Dienste muss eine Personalpfarrei anbieten?
Alles, was für eine ordentliche Seelsorge vorgesehen ist: Sakramente, geistliche und seelsorgerliche Begleitung, Religionsunterricht, Ehevorbereitungskurse, Bestattungen.

Wir sprechen im Kanton Zürich auch von einem Flughafenpfarramt. Ist das ebenfalls eine Personalpfarrei?
Man muss die Umgangssprache von kirchenrechtlichen Definitionen unterscheiden. Kirchenrechtlich gesehen sind weder die Bahnhofskirche noch das Flughafenpfarramt tatsächlich Pfarreien. Auch sie könnten rein theoretisch in den Status von Personalpfarreien erhoben werden.

Wie gross ist der Spielraum eines Bischofs bei der Errichtung von Personalpfarreien?
Es ist vor allem eine Ermessensfrage. Im Kirchenrecht heisst es dazu: «Die Pfarrei hat in aller Regel territorial abgegrenzt zu sein und alle Gläubigen eines bestimmten Gebietes zu umfassen; wo es jedoch angezeigt ist, sind Personalpfarreien zu errichten, die nach Ritus, Sprache oder Nationalität der Gläubigen eines Gebietes oder auch unter einem anderen Gesichtspunkt bestimmt werden.» (CIC Can. 518)

Was passiert, wenn es ein Bischof übertreibt, indem er beispielsweise mit unzähligen Personalpfarreien ein individualistisches Kirchenbild fördert oder eine Spaltung in seiner Diözese provoziert?
Auch ein Bischof muss die Bestimmungen der Kirche beachten und immer ihre Einheit im Blick behalten. Wenn er in Widerspruch dazu gerät oder seine Ermessensgrenzen überschreitet, dann muss er durch die zuständige Kongregation im Vatikan zur Verantwortung gezogen werden.

Was halten Sie vom Szenario, dass der Bischof von Chur die beiden neuen Personalpfarreien errichtet hat, um auf diesem Weg eine parallele Struktur zur bisherigen sogenannten dualen Struktur zu schaffen? Personalpfarreien als ein Mittel zur Umgehung und Aushebelung staatskirchenrechtlicher Strukturen?
Auch ein Bischof kann nicht über die Köpfe der Gläubigen hinweg entscheiden. Wenn die Mehrheit der Diözese Chur sich weiterhin wünscht, dass die Kirche sich in der bisherigen Form organisiert, dann wird sich das nicht ändern. Wenn es also bei ein paar hundert Gläubigen bleiben wird, die sich den beiden neuen Personalpfarreien anschliessen wollen, dann wird es bei diesen beiden Pfarreien bleiben. Wenn die Gläubigen das bisherige Leben in ihrer Pfarrei und den hier gewachsenen Strukturen schätzen, dann kann auch ein Bischof nichts erzwingen.

Die Fragen stellte Thomas Binotto vom Zürcher Pfarrblatt.

Montag, 16. April 2012

Glauben suchen – Heimat finden: Die Katholische Kirche kennenlernen

«In Rom kann man viel Glauben finden», behaupten manche Romführer, denn – so die ironische Erläuterung – «dort haben ihn viele verloren.» Nehmen wir an, ein Nicht-Katholik, im Kanton Zürich in einem christlichen Umfeld aufgewachsen, ist in Rom als Tourist unterwegs. Vieles von dem, was es in diesem «Zentrum der katholischen Kirche» zu bestaunen gibt, kann ihn beeindrucken, manches vielleicht erdrücken oder befremden. Und oft wird er sich wohl fragen: Ist das nun «katholisch»?

Von den katholischen Pfarreien, die er im Kanton Zürich erlebt, dürfte er jedenfalls einen anderen Eindruck erhalten haben. Nehmen wir weiter an, diesem Touristen fällt – wieder zurück in Zürich – der Flyer «Glauben suchen – Heimat finden» in die Hände. Kann dieses Angebot Antworten auf seine neu aufgetauchten Fragen geben?

«Glauben suchen – Heimat finden» ist ein Glaubenskurs mit neun Nachmittagen im Kloster Fahr oder acht Abenden in Zürich. Adressaten sind Menschen, die sich fragen, was es mit der «katholischen Version» des christlichen Glaubens denn nun auf sich hat – sei es aus blosser Neugier oder weil sie den Über- oder Eintritt in die römisch-katholische Kirche erwägen.

«Der Gott der Christen – ein ‹Wer› oder ein ‹Was›?» lautet beispielsweise ein Thema des Kurses. «Warum sind die katholischen Gottesdienste so und nicht anders?» Oder auch «Gibt es einen Himmel – eine Hölle – ein Fegfeuer?»

Solche und andere Fragen zu den Grundlagen des christlichen Glaubens, zu Besonderheiten der katholischen Kirche sowie zu existentiellen Themen werden aufgegriffen. Zwar richtet sich das Angebot vorrangig an Personen, die den Über- oder den Eintritt in die römisch-katholische Kirche erwägen. Nach Abschluss des Kurses besteht deshalb auch die Möglichkeit, in die katholische Kirche aufgenommen zu werden. Angesprochen sind aber auch Katholiken und Katholikinnen, die als religiös suchende Menschen grundlegende Aspekte ihres Glaubens beleuchten möchten. Es wird deshalb versucht, allen Teilnehmenden «das Katholische» des christlichen Glaubens in Wort, Gespräch, Film und Gebetsformen verständlich zu machen – als ein Angebot, hier vielleicht eine «Heimat» zu finden, will sagen: ein Haus mit vielen Wohnungen. Denn «katholisch» bedeutet nicht Einfalt, sondern Vielfalt und Vielschichtigkeit!

Glauben suchen wird damit als lebenslanger Prozess vermittelt – vergleichbar mit einem Gang zu einer Quelle: manchmal steinig und unbequem, dann aber auch erfrischend und belebend. Die Kurseinheiten beinhalten deshalb auch spirituelle Impulse: Im Kloster Fahr laden die Schwestern zur Teilnahme an ihrem täglichen Abendgebet (Vesper) ein.

Sonntag, 1. April 2012

Spalten statt versöhnen

In seinem «Hirtenbrief» tritt der Bischof von Chur nicht als katholischer Hirte auf, der seine bunt-gescheckte Herde zusammenzuhalten versucht, sondern als spaltender Fundamentalist, der die Spreu vom Weizen trennen will.

Der Stein des Anstosses ist nicht die Unauflöslichkeit der Ehe. Auch gescheiterte Beziehungen werden lebenslang ihre Spuren hinterlassen: psychisch, sozial, finanziell. Wer Beziehungen aus seiner Biografie zu tilgen versucht, wird stets mehr verlieren als gewinnen. So gesehen ist die Unauflöslichkeit der Ehe ein Faktum. Und sie ist nach wie vor die grosse Sehnsucht aller Liebenden, weil die Natur des Menschen auf Beständigkeit ausgerichtet ist.

Weshalb der «Hirtenbrief» von Bischof Vitus Huonder ein Ärgernis darstellt, hat vor bereits vierzig Jahren ein Theologe kurz und bündig formuliert: «Wo eine zweite Ehe sich über einen längeren Zeitraum hin bewährt hat …, da sollte auf das Zeugnis des Pfarrers und von Gemeindegliedern hin die Zulassung zur Kommunion gewährt werden.» Der Theologe, der diesen Sinneswandel angedacht hat, hiess Josef Ratzinger.

Bischof Huonder jedoch tut so, als ob die Sakramente in ihrer heutigen Form direkt von Jesus Christus eingesetzt worden wären, als ob sich das Lehramt der Kirche zweitausend Jahre lang nicht bewegt hätte, als ob das Kirchenrecht eine mathematische Disziplin sei. Bischof Huonder leugnet damit einen der Hauptpfeiler der katholischen Kirche: ihre Tradition. Diese aber will ja nichts weniger als die Konkretisierung der christlichen Lehre in die jeweilige Zeit hinein. Sie kennt, schätzt und nutzt die Vergangenheit, aber sie bleibt nicht im Vergangenen stehen, sondern schreitet mutig weiter. Sie ist gerade nicht fundamentalistisch.

Bischof Huonder dagegen vermittelt die katholische Kirche als erratischen Block. Das Unerträgliche daran: Viele glauben ihm, auch viele seiner Kritiker. Aber Sakrament, Dogma, Liturgie, Kirchenrecht – alles hat seine Geschichte. Nur weil der Bischof von Chur es gerne so hätte, bleibt weder die Geschichte stehen, noch hört das theologische Nachdenken auf. Auch das Eheverständnis der katholischen Kirche hat sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt.

Immer wieder behauptet Bischof Huonder, er vertrete «schlicht und einfach die Lehre der Kirche». Damit setzt er indirekt eine Vielzahl von Bischöfen herab, die ihm sowohl in ihrer Kirchentreue wie in ihrer theologischen Kompetenz mehr als nur das Wasser reichen können. Beispielsweise Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsteher der deutschen Bischofskonferenz, der im September 2011 in der «Zeit» gesagt hat: «Wir stehen ja ganz allgemein vor der Frage, wie wir Menschen helfen, deren Leben in wichtigen Dingen unglücklich verlaufen ist. Dazu gehört auch eine gescheiterte Ehe. Das ist eine Frage der Barmherzigkeit, und darüber werden wir in nächster Zeit intensiv sprechen.» Und er hat eine klare Hoffnung ausgesprochen: «Ich glaube aber, dass wir in der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen weiterkommen werden – zu meinen Lebzeiten.»

1980 hat eine Bischofssynode in Rom gefordert: «Die Synode in ihrer pastoralen Sorge für diese Gläubigen (wiederverheiratete Geschiedene) wünscht, dass diesbezüglich ein neues und vertieftes Studium unternommen werde. Dabei soll auch der Praxis der Ostkirchen Rechnung getragen werden, damit so die pastorale Barmherzigkeit besser zum Ausdruck kommt.» – 179 Bischöfe haben damals diese Motion an den Papst überwiesen, nur 20 waren dagegen.

1993 haben die oberrheinischen Bischöfe Karl Lehmann, Walter Kasper und Oskar Saier ein Schreiben veröffentlicht, in dem ein Schlüsselsatz lautet: «Die Kirche kann das Wort Jesu von der Unauflösbarkeit der Ehe nicht zur Disposition stellen, sie kann aber auch vor dem Scheitern vieler Ehen nicht die Augen verschliessen. Denn wo immer Menschen hinter der Wirklichkeit der Erlösung zurückbleiben, begegnet ihnen Jesus barmherzig mit Verständnis für ihre Situation. Er eröffnet auch in Scheitern und Schuld den Weg zur Umkehr und zu neuem Leben.» Gleichzeitig formulierten die Bischöfe auch Grundsätze für Pastoral mit einem klar formulierten Ziel: «Diese Bemühungen wollen die Gemeinden und die Seelsorger in ihrer Sorge unterstützen, Menschen aus zerbrochenen Ehen und wiederverheiratete Geschiedene stufenweise wieder – so- weit es möglich ist – zur vollen Teilnahme am Leben der kirchlichen Gemeinschaft zu führen.»

Dafür wurden die Bischöfe vom Glaubens-präfekten Josef Ratzinger zurechtgewiesen, der sich entweder nicht mehr an seine Worte von 1972 erinnern wollte oder konnte. Bemerkenswerter jedoch war: Die gemassregelten Bischöfe haben ihre Aussagen trotz römischer Rüge nie widerrufen und erhielten von Bischofskollegen wie Hermann Josef Spital, Franz Kamphaus und Kardinal Friedrich Wetter öffentliche Unterstützung.

All diese Bemühungen um Barmherzigkeit und Einheit blendet Bischof Huonder aus. Wenn es nach ihm geht, richten sich die Sakramente nicht an Bedürftige, sondern an Würdige. Dabei sprechen wir doch jedes Mal vor dem Eucharistieempfang die Worte des römischen Hauptmanns nach: «Ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.» Unser Würde kann gar nicht so gross sein, dass wir Anrecht auf ein Sakrament hätten. Wir bleiben immer Bedürftige. Mit seinem Schreiben betätigt sich Bischof Huonder einmal mehr als Spaltpilz. Und das mit voller Absicht. «Kirchenaustritte muss man in Kauf nehmen», hat er in einem Interview freimütig bekannt. Jeder Kirchenaustritt muss für ihn eine Bestätigung sein, weil damit etwas weniger Spreu die katholische Kirche verunreinigt. Das klingt zynisch, ist aber aus Sicht eines Fundamentalisten von glasklarer Logik: Der Erfolg seiner Bemühungen ist gerade an der Zahl der Austritte messbar, denn je mehr «unreine» Katholiken diese Kirche verlassen, desto reiner wird der Rest. Weil der Putzteufel von Bischof Huonder wohl nicht so bald ablassen dürfte, stellen sich die folgenden Fragen auch an die Mitglieder des Bischofsrates, die Generalvikare und Dekane, die Priester, Gemeindeleiterinnen und Gemeindeleiter, die anderen Schweizer Bischöfe und die Verantwortlichen in Rom: Sind wir Schafe wirklich nur dazu da, vom Hirten gezüchtigt zu werden? Und müssen wir Ausgrenzung und Spaltung tatsächlich stillschweigend ertragen?

Thomas Binotto in Pfarrblatt der Zürcher Katholiken vom 29.03.2012

Donnerstag, 15. März 2012

Weltbild der Bischöfe

Das Ringen der katholischen Kirche um den kirchlichen Weltbild-Verlag geht in eine weitere Runde. Nach der Rücknahme des aus rein praktischen Gründen unmöglichen Sofortverkaufs und der verständlichen Mahnung, die Verantwortung für die mehr als sechstausend Mitarbeiter des Unternehmens nicht zu vergessen, soll das Problem nun elegant durch die Kreierung eines neuen Eigentümers (einer juristischen Person) umgangen werden.

Es ist offenbar, dass den Bischöfen noch immer nicht klar ist, wo bei "Weltbild" überhaupt das Problem liegt. Niemand hat etwas gegen eine gut funktionierende kirchliche Buchhandelskette.
  • Das Problem ist einerseits, dass das christliche Profil des Unternehmens sich nicht im Sortiment niederschlägt,
  • und andererseits Dinge im Sortiment geführt werden, die auch Menschen mit Stil und gutem Geschmack die Haare zu Berge stehen lassen, die nicht kirchlich gebunden sind.
Statt irgendwelche formaljuristischen Lösungen zu kreieren, wäre es nötig, das Sortiment von Weltbild einerseits um den Bereich Pornographie, Satansismus und Esoterik zu bereinigen und um gute und bezahlbare christliche Literatur zu ergänzen (wieso liegen eigentlich die Rechte für alle relevanten kirchlichen, theologischen und liturgischen Bücher beim Herder-Verlag, wenn man das auch günstiger über den Augsburger "Weltbild" vertreiben könnte?) sowie die Suchmaschinenfunktionen, die auf die Gesamtkataloge des deutschen Buchhandels zugreifen, zu optimieren.

Geschähe das, wären alle anderen Diskussionen erledigt. Dieses Trauerspiel um die bischöfliche Buchhandelskette wird mit jeder weiteren Runde unbegreiflicher.

Donnerstag, 1. März 2012

Mut zu mehr Religion im Alltag

Erfrischend dieser kurze Werbefilm für die dominikanischen Fasten-e-Mails aus Frankreich! Ganz unabhängig davon zeigt er, wie einfach der Glaube an Jesus Christus in den Alltag eingebettet werden kann. Leider kenne ich kein vergleichbares Angebot wie jenes der französischen Dominiker, welche 40 Meditationen als Podcast, e-Mail und im Internet verbreiten. Das sind die neuen Medien mit genutzt wie selten sonst in der Kirche, auch wenn inhaltlich ein Traktätlein oder ein Büchlein genau das gleiche bieten.

Nur: Wo in der Bibel steht, dass die Kirche immer altväterisch auftreten muss? Und hat nicht auch Jesus selbst immer wieder neue Wege für die Verkündigung gewählt? Die neuen Medien sind ja in der Zwischenzeit auch so neu nicht mehr und die Penetration (Verbreitung) in den hiesigen Regionen so hoch, dass man min klassischen Medien (Predigt, Pfarrblatt, Vortragsabend) ganze Bevölkerungsteile einfach ausklammert. Gut gibt es hohe Klostermauern, hinter denen seit Jahrhunderten oft mehr gesehen wird, als vor Ort…

Montag, 20. Februar 2012

Retraite dans la Ville

Aussi en 2012 les frères dominicains poposent le service de méditation pendant les 40 jours du carême par courriel. À ne pas manquer. Inscription: http://www.retraitedanslaville.org

Seit 10 Jahren schon nutzen die Dominikaner in der Fastenzeit die neuen Medien und adaptieren die 40 Tage vor Ostern äusserst gelungen an die heutige Zeit: Meditation frühmorgens per e-Mail, als Podcast, PDF oder als Video auf Youtube. Und wer in Lille wohnt, kann selbstverständlich über Mittag auch «live» dabei sein. Wer französisch versteht und sich einmal eingeschrieben hat, der bleibt dabei, Jahr für Jahr.

Sonntag, 8. Januar 2012

Hunderte Christen in Nigeria auf der Flucht


Nach neuen Angriffen einer radikalislamischen Sekte in Nigeria befinden sich Hunderte Christen auf der Flucht in den Süden des Landes.

Bei neuen Angriffen der radikalislamischen Sekte Boko Haram im Osten Nigerias sind mindestens 13 Personen getötet worden. Wie die Polizei mitteilte, fanden die Angriffe an zwei verschiedenen Orten im Osten des Landes statt. Im Gliedstaat Adamawa stürmten mutmassliche Kämpfer von Boko Haram eine Kirche in der Stadt Yola und töteten acht Gläubige. Ein Anwohner sagte, Ziel des Angriffs sei eine christlich-apostolische Kirche gewesen.
Im Gliedstaat Yobe sei es zu einer Schiesserei zwischen Mitgliedern der Sekte und der Polizei gekommen, hiess es weiter. Dort wurden mindestens fünf Personen getötet.
Im Namen der fundamentalistischen Sekte Boko Haram bekannte sich ein Anrufer bei der Nachrichtenagentur AFP zu den Anschlägen und verwies darauf, ein Ultimatum an die Christen zum Verlassen des Nordens sei abgelaufen. Die militanten Islamisten wollen in ganz Nigeria das islamische Rechtssystem, die Scharia, einführen.
Am Samstag flohen Hunderte Christen in den Süden des Landes, wie Anwohner und ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes sagten. Boko Haram hatte zuvor den Christen im überwiegend muslimischen Norden drei Tage Zeit gegeben, die Region zu verlassen.
An Weihnachten waren bei Anschlägen auf Christen mindestens 49 Personen getötet worden. (afp/Reuters)

Samstag, 7. Januar 2012

Christen in Nigeria wieder tödlichen Angriffen ausgesetzt


Mindestens 13 Tote – Kämpfer von Boko Haram stürmen Kirche

Bei neuen Angriffen der radikalislamischen Sekte Boko Haram im Osten Nigerias sind mindestens 13 Personen getötet worden. Einer der Angriffe richtete sich gegen eine Kirche im Bundesstaat Adamawa.

(sda/afp/dapd) Wie die Polizei mitteilte, fanden die Angriffe in Nigeria an zwei verschiedenen Orten im Osten des Landes statt. Im Bundesstaat Adamawa stürmten gemäss den Angaben mutmassliche Boko-Haram-Kämpfer eine Kirche und töteten acht Gläubige.
Der Angriff geschah in der Stadt Yola. Über die Zahl der Verletzten gab es keine Angaben. Ein Anwohner sagte, Ziel des Angriffs sei eine christlich-apostolische Kirche im Stadtzentrum gewesen. Yola ist die Hauptstadt von Adamawa.
Im nördlich von Adamawa gelegenen Bundesstaat Yobe sei es zu einer Schiesserei zwischen Mitgliedern der Sekte und der Polizei gekommen, hiess es weiter. Dort wurden mindestens fünf Personen getötet.

Ultimatum an Christen

Bereits zuvor waren innerhalb von 24 Stunden in Nigeria knapp 30 Christen getötet worden, davon 17 bei einem Überfall auf Trauergäste am Freitag in der Stadt Mubi. Auch die Stadt Mubi liegt in Adamawa.
Im Namen der islamistischen Sekte Boko Haram bekannte sich ein Anrufer bei der Nachrichtenagentur AFP zu diesen Anschlägen und verwies darauf, ein Ultimatum an die Christen zum Verlassen des Nordens sei abgelaufen. Die militanten Islamisten kämpfen für die Einführung des islamischen Rechtssystems Scharia.
In Nigeria gab es in den vergangenen Wochen und Tagen vermehrt Angriffe auf Christen. An Weihnachten waren bei mehreren Anschlägen auf Christen mindestens 49 Menschen getötet worden.