Dienstag, 29. Januar 2013

Arabischer Winter in Ägypten

Markuskirche in Alexandria
Foto: A. Fanous (PD)
Der arabische Frühling, der den Menschen in Nordafrika die Freiheit bringen sollte, ist für die Christen zum bitterkalten Winter mutiert. Die Umstürze haben die Islamisten hochgespült – und spülen die Christen weg.

So paradox es auch tönen mag: Unter den Gewaltherrschern, Revolutionsführer und Diktatoren – egal, ob sie nun Saddam Hussein, Muammar al-Gaddhafi oder Hosni Mubarak hiessen – lebten die Christen oft sicherer. Zum Beispiel in Ägypten: Seit die Muslimbrüder das Sagen im Land haben, müssen sich die Christen ducken. Letzten Dezember stimmten die Ägypter der neuen Verfassung von Präsident Mursi deutlich zu. Sie ist schariakonform. Damit kann einem Muslim, der zum Christentum konvertiert, die Todesstrafe drohen.

Dabei ist das Christentum in Ägypten die ältere Religion. Es ist eine der ältesten christlichen Kirchen der Welt. Das Christentum war in Ägypten vor der Islamisierung im 7. Jahrhundert die dominierende Religion. Der Evangelist Markus hat um das Jahr 50 das Christentum ins Nilland gebracht. Heute sind 6-15% der Bevölkerung koptische Christen, zwei Drittel wagen es jedoch nicht, sich dazu zu bekennen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen