Donnerstag, 6. Januar 2011

Bischof von Arabien fordert mutige westliche Politiker

Paul Hinder, Schweizer, ist Bischof von Arabien, das heisst für die Golfregion. Im Dreikönigsgespräch mit der Neuen Zürcher Zeitung fodert er die Politik im Westen zu mehr Einsatz für die Religionsfreiheit in der Golfregion auf. Menschenrechtsfragen werden oft wirtschaftlichen Interessen untergeordnet. 

Von westlichen Politikern wünscht sich Bischof Paul Hinder mutigere Worte. Die Politiker könnten dies besser tun als die Christen, die im Nahen Osten leben. «Leider werden Menschenrechtsfragen oft den wirtschaftlichen Interessen nachgeordnet, gerade auch angesichts des Ölvorkommens in der Golfregion», erklärte Hinder im Interview mit der NZZ.

Unterdrückung von Christen traurige Realität
Zwar werden Christen nicht überall unterdrückt oder gleich stark benachteiligt. Aber der Westen hat zu lange Zeit weggeschaut, während Christen im Osten vertrieben, unterdrückt oder umgebracht worden sind. Bischof Hinder verwendet klare Worte: «Viele konnten nicht zugeben, dass in radikalen Gruppierungen des Islam der Wille zur Vertreibung oder gar zur Ausrottung der Christen vorhanden ist.» Er anerkennt, dass die Mehrheit der Muslime allerdings mit den Christen in Frieden zusammenleben möchte. Deshalb dürfe es jetzt keine allgemeine Dämonisierung des Islam geben. Dies wäre sehr gefährlich für die Christen vor Ort.

In den Monarchien am Golf hat nach Aussagen des römisch-katholischen Bischofs niemand ein Interesse an der Gewalt gegen die Christen. Dagegen sprechen nicht zuletzt auch wirtschaftliche Gründen. In vielen Ländern, in denen christliche Kirchen, Schulen oder Spitälern vorhanden sind, sorgen die Regierungen für diskreten und effektiven Schutz.

Das Interview auf der Seite der Neuen Zürcher Zeitung.

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